Was sollten Sie bei der Erstellung eines LinkedIn-Profils beachten?

In meinem letzten Beitrag empfahl ich die Erstellung eines XING-Profils. Wie sinnvoll ist es dann, auch noch ein LinkedIn-Profil zu pflegen? Ist das nicht irgendwie das Gleiche und deshalb zu viel?

Internationalität

Wie XING ist LinkedIn grundsätzlich „unverdächtig“. Wer hier ein Profil unterhält, ist nicht zwingend auf der Suche nach einem neuen Job. Gerade im internationalen Kontext ist es üblich, dass eine Vernetzung über LinkedIn stattfindet. Hier finden Sie internationale Unternehmen und deren Mitarbeiter. Durch LinkedIn verlieren Geschäftspartner nicht den Kontakt zueinander, auch wenn sie den Arbeitgeber wechseln.

Business-Netzwerk versus Karriere-Netzwerk

LinkedIn definiert sich eher als „Karriere-Netzwerk“, während sich XING mehr als „Business-Netzwerk“ versteht. Wenn also der Wunsch einer beruflichen Veränderung besteht, macht es absolut Sinn, auch ein Profil bei LinkedIn zu unterhalten. Hier können Sie Ihren Lebenslauf und alle Angaben auch auf Englisch hinterlegen.

Unterschiede zwischen XING und LinkedIn

  • Bei XING kann jedes Mitglied zu jedem anderen Mitglied Kontakt aufnehmen, auch wenn sie nicht vernetzt sind. Bei LinkedIn ist dies nicht der Fall, auch nicht bei Premium-Accounts.
  • Das bedeutet, dass man bei der Entscheidung, ob man Kontaktanfragen akzeptiert, bei LinkedIn lieber nicht so wählerisch sein sollte. Möglicherweise handelt es sich dabei mal um einen Headhunter, der einem einen neuen Job anbieten möchte.
  • LinkedIn fängt mit einer generellen Beschreibung der Person an, einem „Executive Summary“. Das ist als Einstieg in die persönlichen und fachlichen Kompetenzen sinnvoller als der vorgegebene Lebenslauf „Profildetails“ bei XING. XING bietet diese Möglichkeit auch („Portfolio vorschalten“), es ist jedoch aufwendiger.
  • Nur LinkedIn lädt Kontakte dazu ein, Kompetenzen von Geschäftspartnern zu bestätigen. So können sich im Laufe der Zeit positive Rückmeldungen zu Ihrer Person sammeln.
  • Bei LinkedIn können andere eine Empfehlung für Sie schreiben– dies war bei XING lediglich in der Vergangenheit möglich.

Algorithmen und Keywords für sich nutzen

Lassen Sie uns etwas tiefer ins Thema eindringen. LinkedIn ist mit ca. 500 Millionen Mitgliedern mit Abstand das größere Netzwerk (XING hat ca. 15 Millionen Mitglieder). Gleichwohl behauptet XING im deutschen Sprachraum eine strategisch starke Position.

Für Headhunter und Personalleiter ist LinkedIn eine gute Datenbank, um künftige Mitarbeiter zu suchen. Da die Anzahl der Mitglieder so groß ist, kann ein manuelles Handling (anders als bei XING) kaum zum Erfolg führen. So lassen gerade die professionellen Executive Search Consultants Algorithmen ans Werk, die passende Kandidaten in der Datenbank identifizieren sollen. Wie können Sie sich dieses Verfahren zunutze machen?

Viele haben dieses „Recruiting 4.0“ noch nicht verstanden. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Überlegen Sie zunächst, was Ihre Zielposition ist. Als was möchten Sie gefunden werden? Natürlich sollte Ihr Lebenslauf diese Positionierung auf dem Arbeitsmarkt unterstützen und legitimieren.
  • Dann schauen Sie sich bei gängigen Jobbörsen wie Jobleads, Indeed, Monster, Stepstone oder Jobware etwa zehn ausgeschriebene Stellen an, die Ihrer Wunschposition entsprechen.
  • Identifizieren Sie dort die erforderlichen Fachkompetenzen, persönlichen Kompetenzen sowie Branchenkenntnisse. Schreiben Sie alle diese Keywords auf.
  • Nun integrieren Sie eben diese Schlüsselbegriffe in Ihre Selbstdarstellung am Anfang Ihres LinkedIn-Profils.

Die Chance ist sehr groß, dass Sie von Personalvermittlern gefunden und angesprochen werden!

Den Artikel beim Metropolitan-Verlag finden Sie hier