Jobverlust – Mehr als die Hälfte schaut darauf positiv zurück

“Mir hätte nichts Besseres passieren können“.

Diese Aussage ist erstaunlich. Gilt doch der Jobverlust als einer der bedeutendsten Stress-Faktoren.

Dennoch schauen nach der Aufnahme einer neuen Erwerbstätigkeit mehr als die Hälfte meiner Klienten dankbar auf die Zeit der Neu-Orientierung zurück.

Warum?

Die Gründe sind vielfältig.

  1. Justierung

Wir entwickeln uns im Leben. Unsere Werte ändern sich. Im Laufe der Zeit tritt eine Routine ein, die nicht jedem guttut. Bekannterweise ändern wir uns aber häufig erst dann, wenn Schmerzen auftreten. Der Jobverlust kann der Auslöser sein, das Leben auf den Prüfstand zu stellen und neu auszurichten.

  1. Hurra, ich lebe noch

Häufig wird der Jobverlust als GAU erachtet. Allein der Gedanke daran wird von der Hand gewiesen. Wenn der Fall eintrifft, findet gezwungenermaßen eine Auseinandersetzung statt. Wenn die Situation besiegt ist, herrscht manchmal ein Empfinden der totalen Erleichterung vor. „Wenn ich diese überwunden habe, kann mich so schnell nichts aus der Bahn werfen“.

  1. Persönliche Entwicklung

Im neuen Job sind andere Kompetenzen gefordert. Auch derjenige der wieder Leiter Finanzen ist, arbeitet dennoch mit einen anderen EDV-System, neuen Kollegen, anderen Kunden, unterschiedlichen Produkten und muss neu die Leistungen unter Beweis stellen.

  1. Monetäre Anerkennung

Bei der vorher erwähnten Justierung wird meistens die Funktion definiert, die Branche sowie die Unternehmensform (Konzern, gehobener Mittelstand, KMU, Behörde, Non-Profit, Bildungseinrichtung). Als „Zugabe“ können viele sich die geographische Lage aussuchen, die Option „Home-Office“ oder auch die monetäre Anerkennung.

  1. Charakterbildung

„Bisher habe ich auf Personen herabgeschaut, die ihren Job verloren hatten. Nun weiß ich, dass es jeden treffen kann. Das hat mich mild gemacht“. Diese Aussage höre ich häufig. In der weiteren Begleitung erfahre ich dann, dass das Umfeld diese Personen als „verändert“ und wesentlich respektvoller wahrnimmt.

In allem fällt es Personen die loslassen, vergeben sowie die Situation umarmen und integrieren können, wesentlich leichter, positiv auf den Umbruch zurückzuschauen.

In diesem Zusammenhang fiel mir das Interview mit John Strelecky auf

https://www.maas-mag.de/themen/den-wandel-begr%C3%BC%C3%9Fen

Mit Anfang 30 wollte er nicht nur älter werden und Lebenszeit gegen Geld tauschen.

Er machte sich auf, Herzenswünsche wahr zu machen indem er eine Weltreise antrat.

Nachdem er diese Entscheidung getroffen hatte, berichtete er davon in einem kleinen Büchlein „Café am Rande der Welt“, einem Geheimtipp der zum Weltbestseller wurde.

Weitere Bücher waren u.a. „Big Five for Life”, ein einfacher Roman mit konkreter Anleitung wie man durchdringt zu den Wurzeln seines Antriebes und anpeilen kann, ein erfülltes Leben zu leben.